Spielfilm von Allen Hughes und Albert Hughes, mit Tyrin Turner, Larenz Tate, MC Eiht, Vonte Sweet u.a.
US 1993, 97', Digital HD, OV/d
Der 18-jährige Caine ist in Watts (Los Angeles) aufgewachsen und kennt seit seiner Kindheit die Schattenseiten des Lebens in einem Ghettoviertel. Nach dem Tod seiner Eltern – sein Vater war Zuhälter und Dealer, seine Mutter drogenabhängig – lebt er bei seinen streng gläubigen Grosseltern. Doch auch diese können ihn, der mit fünf Jahren das erste Mal eine Waffe in der Hand gehalten hat und inzwischen selber als Dealer einen schicken Wagen fährt, nicht vor den schlechten Einflüssen bewahren. Die brutale Eingangsszene zeigt die Gewalt in diesem Film und unter den Minderheiten in Watts, wie sie ist: unberechenbar, schnell, schnonungs- und komplett sinnlos. Der Film schildert den Alltag von Caine, der mit seinen Freunden herumzieht, die meistens high, aggressiv, frauenverachtend und ohne Sinn für Verantwortung sind. Der einzige Lichtblick in seinem Leben ist die Beziehung zu der einige Jahre älteren Ronnie. Für sie und ihren kleinen Sohn ist Caine zum ersten Mal in seinem Leben bereit, einen neuen Weg einzuschlagen. Aber sein ehemaliges Leben lässt ihn nicht so einfach los...
«‹Menace II Society› ist der bis dato realistischste, schonungsloseste und wohl auch beste ‹Ghetto-Film›. Dies verdankt er zum einen dem unglaublichen Talent seiner beiden blutjungen Regisseure, zum anderen dem Einsatz der leidenschaftlich arbeitenden Darsteller. Fernab jeder Schönfärberei und pseudo-coolem Getue entlarven sie die verletztlichen Seelen hinter dem harten Homie-Gehabe und bringen Tiefe in Charaktere, die anderswo nur als billige Klischees verbraten werden. Es ist schade, dass so wenige der exellenten Schauspieler den Sprung nach oben geschafft haben. Gerade von Tyrin Turner und dem unglaublichen Larenz Tate hätte man gerne mehr gesehen. Samuel L. Jackson hat einen relativ kurzen Auftritt als Caine’s Vater, und Will-Smith-Gattin Jada Pinkett ist hier in ihrem Filmdebüt zu bewundern. Die unglaubliche Wirkung, die dieser ‹kleine› Independent-Film auf sein Publikum hatte, wurde bei den MTV Movie Awards 1993 deutlich. Dort gewann ‹Menace II Society› den Preis für den besten Film vor solch illustren Konkurrenten wie ‹Jurassic Park› oder ‹Auf der Flucht›. Ein weiteres Zeichen, daß bei den MTV-Awards manchmal mehr Gerechtigkeit waltet als bei den Oscars. (Frank-Michael Helmke, filmszene.de)
Mit nur 21 Jahren drehten die Zwillingsbrüder Allen und Albert Hughes «Menace II Society» – ein schonungsloses und schockierendes Abbild des Lebens in Watts, Los Angeles. Die brutal realistischen Bilder, die direkte Sprache und authentische DarstellerInnen, die trotz der allgegenwärtigen Gewalt eine Nähe zum Publikum aufbauen, machen den Film zum wohl aufwühlendsten über die Ghettos in den USA.
Fr, 2. Juni, 20:30 Uhr: Einführung durch die DJs der Rap History.