Dokumentarfilm von Marina Belobrovaja
Schweiz 2021, DCP, OV/d, 82’, ab 14 J.
Was geschieht, wenn eine Frau beschliesst, ohne Mann ein Kind zu kriegen? Filmemacherin Marina Belobrovaja hat sich mit dem Segen ihrer in Tel Aviv lebenden Familie dazu entschieden, «alleine» ein Kind in die Welt zu setzen. Nun hat sie eine Tochter, Nelly, und begibt sich mit ihrer Kamera auf die Suche nach Gleichgesinnten, die mit seltenen Modellen der Elternschaft experimentieren. Zum Beispiel Sandra und deren Lebensgefährte Anton, die einen unkonventionellen Weg einschlagen, da sie nicht Mutter werden möchte, er aber gerne Vater. In ihrer intimen Auseinandersetzung mit dem Thema «Samenspende» spricht die Filmemacherin auch Zweifel und Bedenken an und scheut Interviews mit Menschen nicht, die wie ihre Tochter mit Samenspende gezeugt worden waren. Darunter Sven, der in den 1980er-Jahren in einer «typischen» Kleinfamilie in der DDR aufwuchs und doch nach und nach realisierte, dass sein Vater nicht der leibliche sein kann.
Eine persönliche, selbstkritische und differenzierte filmische Auseinandersetzung zu einer Frage, die ein kontroverses Thema angeht.
Do, 3. Juni, 20.15 Uhr: Nach der Vorführung Filmgespräch mit Marina Belobrovaja (Regie), moderiert von Helmut Dworschak (Kulturredaktor Der Landbote).