Spielfilm von Barry Jenkins, mit Mahershala Ali (Juan), Trevante Rhodes (Black), Janelle Monáe (Teresa) u.a.
USA 2016, DCP, E/d, 111’, ab 14 Jahren
Der oscarprämierte Film «Moonlight» erzählt in drei unterschiedlichen Lebensphasen die Geschichte Chirons. In der Kindheit und Jugend von seinen Altersgenossen drangsaliert, leidet er zudem unter seiner drogenabhängigen Mutter. Als Folge dessen wächst er zu einem abgehärteten und verschlossenen Mann heran. Ein bildgewaltiger Film über das Finden und Akzeptieren der sexuellen Identität eines schwarzen Mannes.
«Man kann ‹Moonlight› als individuelle Lebensgeschichte sehen oder als Sozialdrama, das zeigt, wie Race und Klasse Lebensbedingungen vorgeben, Identitäten formen und Benachteiligung manifestieren. Das schwingt die ganze Zeit über mit. Der Film rückt eine afroamerikanische, zudem queere Lebenswirklichkeit ins Licht und damit ein Thema, das im Kino immer noch selten zu sehen ist.» (Kristen Taylor, Filmdienst).
Gepriesen wurde insbesondere die Überwindung stereotyp gezeichneter, von toxischer Maskulinität geprägten, schwarzen Männerfiguren. Hierzu Andreas Borcholte von Spiegel Kultur: «‹Moonlight› ist ein Film über fatale Rollen und Männlichkeitsbilder, die Afroamerikaner über Jahrzehnte hinweg zwangsinternalisiert haben […]. Es spielt kein Weisser mit in ‹Moonlight›, denn es ist eine Geschichte, die sich nicht vorrangig an den ethnischen Antagonisten richtet, sondern an die schwarze Gemeinde selbst, mit dem Ziel, von innen heraus einen Heilungsprozess zu erwirken, sich der Fessel verordneter Rollenmuster und Identitäten zu entledigen […].» (Andreas Borcholte, Spiegel Kultur).
«Moonlight» basiert auf dem Theaterstück «In Moonlight Black Boys Look Blue» von Tarell Alvin McCraney und wurde an der Oscarverleihung im Jahr 2017 für den Besten Film, das beste adaptierte Drehbuch (Barry Jenkins, Tarell Alvin McCraney) sowie den besten Nebendarsteller (Mahershala Ali) ausgezeichnet.