Animationsfilm von Michaela Pavlátová
Tschechien/Slowakei/Frankreich 2021, DCP, OV/d, 80’, ab 16 Jahren
2011, nach dem Fall des Taliban-Regimes: Die junge Tschechin Herra verliebt sich in den Afghanen Nazir. Sie zieht mit ihm zu seiner Familie nach Kabul – ahnungslos, was für ein Leben sie erwartet. Dort erwarten sie ein liberaler Grossvater, der hochintelligente Adoptivsohn Maad und die Schwägerin Freshta, die alles tun würde, um dem gewalttätigen Griff ihres Mannes zu entkommen. Mit Feingefühl und Humor erzählt, zeichnet der Film nach, wie sich ein Familiengefüge neu sortiert. Über sieben Jahre arbeitete die Regisseurin Michaela Pavlátová in Tschechien und Afghanistan an ihrem Animationsfilm, der an den Filmfestivals in Annecy und Guadalajara eine Auszeichnung erhielt und für einen Golden Globe nominiert war.
«Der Abzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan und das erneute Erstarken der Taliban verleiht der Geschichte traurige Aktualität. Wieder fürchten insbesondere Frauen um ihre Freiheit. Die tschechische Filmemacherin Michaela Pavlátová hält dem drohenden Schrecken mit ‹My Sunny Maad› ein differenziertes Gesellschaftsporträt entgegen, das Klischees und Vorurteilen geschickt ausweicht.» (Anna Raymann, Aargauer Zeitung)
«Michaela Pavlátová fängt in ihrem dritten Langspielfilm mit einfachem Animationsstil und viel Gespür für Figurenzeichnung und Atmosphäre das Leben in Kabul nach dem Fall des Taliban-Regimes ein. […] Insbesondere durch den Fokus auf Frauen und ihre Rolle in Familie und Gesellschaft ergibt dies ein einfühlsames, mal erheiterndes, mal traurig oder sogar wütend stimmendes Familiendrama um eine Liebe zwischen Kulturen.» (Petra Schrackmann, outnow.ch)