Dokumentarfilm von Basel Adra, Yuval Abraham, Hamdan Ballal und Rachel Szor
Palästina/Norwegen 2024, DCP, OV/d/f, 96’, ab 16 Jahren
«No Other Land» hat ein israelisch-palästinensisches Kollektiv aus vier jungen Menschen realisiert. Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge palästinensische Aktivist Basel Adra aus Masafer Yatta, einer Siedlung aus 19 palästinensischen Dörfern im Süden der Westbank. Der Film dokumentiert, wie die israelische Armee Häuser in seinem Dorf zerstört, da sie einem Truppenübungsplatz weichen sollten. Adras Eltern waren beide Aktivisten, bevor sich sein Vater niederliess und eine Tankstelle eröffnete. Adra studiert Recht, findet aber in Palästina aufgrund der mangelnden Infrastruktur keine Anstellung. Sein Studium finanziert er als unterbezahlte Arbeitskraft auf israelischen Baustellen. Dann stösst der israelische Aktivist Yuval Abraham zu ihm. Zwischen Misstrauen, Wut und Kameradschaft entsteht ein eigentlich unmögliches Bündnis.
«No Other Land» folgt dem Konflikt von 2020 bis in den Oktober 2023, die Filmarbeiten endeten mit einem hinzugefügten Epilog zum Massaker der Hamas am 7. Oktober. Die Lage verschlechtert sich in der dokumentierten Zeitspanne konstant. Die gelebte Realität wird spürbar über die Machart: Die Kamera ist der Körper, wird der Körper angegriffen, so auch die Kamera. Stirbt der Körper, enden die Bilder. Ein emotional schwer zu ertragender Film, gleichzeitig stimmt die Freundschaft zwischen Basel und Yuval vage optimistisch.
«No Other Land» läuft im Kino Cameo im Rahmen des Projekts «Let’s Doc!», das während einer Woche im November die Vielfalt des Schweizer und internationalen Dokumentarfilms würdigt. Der Film ist auch am Yesh!, dem Festival für Neues aus der jüdischen Filmwelt zu sehen. Für Interessierte weisen wir gerne auf die Filmreihen «Israel – Einblicke» und «Palästina – Einblicke» des Stadtkino Basel hin. Die kuratierten Programme vereinen Spiel- und Dokumentarfilme, die in einem gewissen Abstand zur Aktualität den Blickpunkt von der zwischen Mittelmeer und Jordan lebenden Bevölkerung einnehmen. Die Filme eröffnen die Möglichkeit, sich vertiefter mit den Lebensrealitäten und Alltagserfahrungen dieser Menschen zu beschäftigen und neue Einsichten zu gewinnen.