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O fim do mundo

Trailer

Spielfilm von Basil Da Cunha, mit Michael Spencer (Spira), Marco Joel Fernandes (Giovanni), Alexandre Da Costa Fonseca (Chanti), Lara Cristina Cardoso (Iara) u.a.

Schweiz 2019, DCP, OV/d/f, 107’, ab 16 J.

Der 18-jährige Spira kehrt nach achtjährigem Aufenthalt in einem Jugendgefängnis zu seiner Familie nach Reboleira zurück. Im Elendsviertel von Lissabon, das dem Abriss geweiht ist, leben mehrheitlich Immigrant*innen von den Kapverden. Kaum etwas scheint sich geändert zu haben, nur Spira ist nicht mehr derselbe. Der Versuch seiner Freunde Chandi und Giovanni, ihn an den alles und jeden kontrollierenden Drogenboss des Viertels Kikas zu vermitteln, scheitert. Dieser möchte vielmehr, dass Spira verschwindet. So wird Spira zum stillen Beobachter, der aufmerksam und zurückhaltend registriert, wie im Zug der Gentrifizierung Häuser abgerissen werden, ohne dass sich jemand um die Leute kümmert, die darin gewohnt haben. Da beginnt Spira zu träumen; er inszeniert für Lara, die junge Mutter, die er liebt, einen symbolträchtigen Akt.
 
«Auf die Taufe als Auftakt folgt ein Begräbnisumzug als Schluss. Dazwischen aber liegen viele Überraschungen, Bilder, Szenen, die in sich so stimmig sind, dass man leicht vergisst, dass der eigentliche Gott dieser Welt eben der Regisseur ist. Auch wenn ihn seine Liebe für diese Menschen und ihre Gesichter und Geschichten treibt. (…) Formale und tonale Perfektion ist selten, aber Basil da Cunha kommt ihr mit seinem zweiten Spielfilm sehr nahe. Das hat natürlich damit zu tun, dass er hier eine geschlossene, künstliche Welt (und deren angekündigtes Ende) abbildet, deren Regeln er nach Belieben selber aufstellen kann. Aber wie immer bei Da Cunha basiert das auf einer Realität und wirkt dokumentarisch.» (Sennhausers Filmblog, 13.8.2019)

Der 1985 in Morges geborene Basil Da Cunha galt zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts als Wunderkind des Schweizer Films, als er innerhalb von drei Jahren mit seinen Filmen an die Quinzaine des Réalisateurs von Cannes eingeladen wurde – 2011 und 2012 mit seinen beiden Kurzfilmen «Nuvem» und «Os vivos tambem choram» und 2013 mit seinem ersten Langspielfilm «Até ver a luz». Wie in seinen Vorgängerfilmen hat Basil Da Cunha auch für «O fim do mundo» seine Laiendarsteller*innen in Reboleira gefunden, wo er von 2009 bis 2019 lebte. Sein magisches Werk wurde mit dem Schweizer Filmpreis in der Kategorie «Beste Kamera» ausgezeichnet.

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