Dokumentarfilm von Olivier Joliat und Matthias Willi
Schweiz 2023, DCP, D+E/d/f, 72’, ab 14 Jahren
Religion, Rassismus, Abgrenzung und Aneignung: Der musikalische Mix aus Black Metal und Gospel ist die verspielte Antwort des Basler Musikers Manuel Gagneux auf eine rassistische Provokation im Internet. Unverhofft katapultieren die Songs seine Band Zeal & Ardor aus dem Untergrund zum Welterfolg. Die vielschichtige Doku zeigt, wie der introvertierte Musiker Gagneux gegen Tabus musiziert und von einem Tag auf den andern mit dem emotionalen Druck als Bühnenstar und mit hohen gesellschaftlichen Ansprüchen zurechtkommen muss.
Im Herbst 2016 erhält Matthias Willi (Regie) einen Anruf vom Basler Künstlermanager David Burger, für den Willi immer wieder Musiker*innen fotografiert, um ihm von Manuel Gagneux zu erzählen. Zu der Zeit existiert dessen Projekt Zeal & Ardor als Band noch gar nicht, Gagneux wird jedoch bereits vom amerikanischen Rolling Stone Magazin als einer der wichtigsten Newcomer gefeiert. So ist die Regie von Beginn an mit dabei, wie Gagneux die Band zusammenstellt und Wochen später auf die erste Europa-Tour aufbricht. Die Geschichte entwickelt sich weit anders als klassiche Musik-Dokus mit märchenhaftem Aufstieg und darauffolgendem Absturz. Die positive Erfolgsgeschichte präsentiert einen talentierten Mensch, der sein Glück nutzt, und mit seiner Musik ein schönes Leben für sich und sein Umfeld aufbaut – und Menschen auf der ganzen Welt bewegt. Bis er alles beenden will, weil ihm der Hype um seine Person zu tief geht.
Do, 16. März, 20.15 Uhr: im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Manuel Gagneux (Zeal & Ardor) und Regie-Duo, moderiert von Gisela Feuz (Musikerin, Radiojournalistin).