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À plein temps

Trailer

Spielfilm von Eric Gravel, mit Laure Calamy (Julie Roy), Anne Suarez (Sylvie), Nolan Arizmendi (Nolan) u.a.

Frankreich 2022, DCP, Französisch/d, 88’, ab 16 Jahren

Die alleinerziehende Julie lebt mit ihren zwei Kindern in der Provinz. Für ihren Job in einem Luxushotel in Paris muss sie im ÖV einen weiten Arbeitsweg zurücklegen, der zeitlich kaum machbar ist. Die Situation verschärft sich mit einem landesweiten Streik und der Kündigung der Tagesmutter. Grossartig spielt Laure Calamy die junge Mutter am Rande ihrer Kräfte, die im Dauerlauf Zeit und Geld hinterherrast – das Publikum mit ihr mit – und weder den Kindern noch dem Job und am allerwenigsten sich selbst gerecht wird.

«À plein temps» spielt während eines massiven landesweiten Streiks, der sich auf alle Wirtschaftszweige auswirkt. Das Zusammenbrechen der Aussenwelt soll analog zur Hauptfigur geschehen. Indem die individuellen und kollektiven Kämpfe parallel verlaufen,  wird deren Parallelität sichtbar gemacht. Julie steckt in einem blinden Fleck der Gesellschaft fest. Sie gehört zu den Arbeitnehmer*innen, für die es so gut wie unmöglich ist, zu streiken. 

Der Zufall wollte es, dass der Regisseur Eric Gravel das Drehbuch schrieb, als die Proteste der Gelbwesten begannen. Er beobachtete, dass dieser Bewegung viele Frauen angehörten, die alleinerziehende Mütter waren und keine offizielle, organisierte Vertretung hatten. Er war fasziniert von der Art und Weise, wie die Menschen, die in und ausserhalb von Paris lebten, grosse Solidarität zeigten und Wege fanden, in ihrem städtischen Umfeld anders zu funktionieren – zu Fuss gehen, zu trampen, sich gegenseitig zu helfen. Diese Atmosphäre, in der sich tägliche Kämpfe und grosse Solidarität vermischen, wollte er zeigen. 

À plein temps
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