Spielfilm von Naomi Kawase, mit Masatoshi Nagase, Ayame Misaki u.a.
J/F 2017, DCP, 101', OV/d/f, ab 12 (14) J.
Die junge Misako verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Audiodeskriptionen, mit denen sie Kinofilme für Blinde und Sehbeeinträchtigte «sichtbar» macht. Diese Arbeit erfordert von ihr ein Gespür dafür, wie viel vom Leinwandgeschehen sprachlich einfangen werden muss, um die Fantasie der Blinden anzuregen, ohne jedoch mit allzu detaillierten Beschreibungen deren Vorstellungskraft einzuschränken. Regelmässig trifft sie sich deshalb zum Austausch mit Betroffenen, wo sie zum ersten Mal dem früheren Fotografen Nakamori begegnet. Er verfügt über einen Rest Sehkraft, der langsam schwindet. Seine Kritik an Misakos Arbeit ist meist harsch und treffen sie auf einer persönlichen Ebene – dennoch nähern sich die beiden behutsam an. Und Misako lernt Erstaunliches von diesem beinahe blinden Mann: zu sehen.
«Abermals inszeniert Naomi Kawase ein ungemein gefühlvolles und sehr sinnliches, kunstvoll gefilmtes und überzeugend gespieltes Drama. ‹Nichts ist schöner als das, was vor unseren Augen verschwindet›, lautet ein Schlüsselsatz der Geschichte.» (Christian Horn, Programmkino.de)
Der Film «Radiance» lief 2017 im Wettbewerbsprogramm von Cannes. Die japanaische Regisseurin Naomi Kawase ist bekannt für ihre Filme «Still the Water» (2014) und «Kirschblüten und rote Bohnen» (2015).