Dokumentarfilm von Thomas Imbach, mit Jean-Luc Godard u.a.
CH 2024, DCP, OV/d, 120’, ab 16 Jahren
Thomas Imbach begibt sich auf eine Pilgerreise zum «Gott des Kinos»: Um sein Idol Jean-Luc Godard zu besuchen, wandert er von Zürich nach Rolle am Genfersee. In diesem formal hybriden Dokfilm setzt sich Imbach assoziativ mit Godards Werk auseinander und bringt auch seine eigenen Filme in einen Dialog damit. Zwischen zufälligen Begegnungen, körperlichen Strapazen und witzigen Diskussionen mit seinem Begleiter steigt auf der Reise Imbachs Anspannung, Godard endlich persönlich zu begegnen.
«Ich möchte das Publikum ganz im Sinne von JLG in den Film einbeziehen. Ich möchte den grossen Meister nicht loben; ich möchte der Art und Weise, wie er denkt, näherkommen, der Art und Weise, wie er die Welt wahrnimmt.», schreibt Imbach über seinen Dokumentarfilm. Der in Zürich wohnhafte Schweizer Regisseur, bekannt durch Filme wie «Happiness Is a Warm Gun», «I Was a Swiss Banker» oder «Mary Queen of Scots», war schon als Teenager ein begeisterter Godard-Fan und träumte davon, dessen Assistent zu werden. Während sich dieser Traum nie erfüllen sollte, schlug Imbach selbst die Karriere eines unabhängigen Filmemachers ein; seine Obsession für Godard hielt über die ganze Zeit an. Gerade noch rechtzeitig machte sich Imbach auf, seinem Idol die Ehre zu erweisen, denn Godard verstarb im September 2022, während der Fertigstellung des Films.
«Say God Bye» ist eine persönliche und durch ihre Assoziationen und ihren Rhythmus anregende Auseinandersetzung mit Godards Filmen. Eine gute Prise Humor erhält das ernste Unternehmen der Pilgerreise durch die Dynamik zwischen Imbach und seinem britischen Begleiter David Charap. Charap ist Imbachs langjähriger Schnittberater und Co-Editor. Er gibt Imbach beim Wandern nicht nur Stretching-Tipps, sondern vertritt auch eine distanziertere Haltung gegenüber Godard und scheut nicht davor zurück, seinen Freund zwischendurch herauszufordern.
So, 27. 10., 18.30 Uhr: Filmgespräch mit Thomas Imbach (Regie), moderiert von Jacqueline Maurer (Filmwissenschaftlerin).