Dokumentarfilm von Taggart Siegel und Jon Betz
USA 2018, DCP, OV/d, 94', ab 6 J.
Bereits 94 Prozent aller Gemüse-, Getreide- und Obstsorten sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts auf unserem Planeten verschwunden. Die beiden amerikanischen Regisseure Taggart Siegel und Jon Betz schildern in ihrem Dokumentarfilm anschaulich, wie es zum drastischen Rückgang der Pflanzenvielfalt kommt. Nicht überraschen dürfte, dass mit den Saatgut-Multis Syngenta und Bayer/Monsanto milliardenschwere Konzerne dahinterstecken, die inzwischen zwei Drittel des weltweiten Saatguthandels kontrollieren. Sie sichern sich ihre Profite, indem sie nur noch ihr eigenes genmanipuliertes Saatgut verkaufen. Dabei verpesten die Konzerne nicht nur die Böden, sie gefährden mit Pestiziden auch die Gesundheit der Menschen. Als Gegenpol kommen Expert*innen zu Wort wie beispielsweise die Biologin und Affenforscherin Jane Goodall. Für die Wissenschaftlerin ist es bis heute unverständlich, wie es möglich war, dass Lebewesen – darunter eben auch Saatgut – patentiert werden konnten, als ob es sich um Maschinen oder chemische Formeln handelte. Und nicht zuletzt werden Landwirt*innen, Aktivist*innen und Ethnobotaniker*innen porträtiert, die die Nahrungsvielfalt von morgen sicherzustellen versuchen, indem sie uraltes Saatgut mit Sorgfalt und Hingabe bewahren.
Einführung von der Regionalgruppe Public Eye, Winterthur. Im Anschluss an den Film fakultativer Besuch der Ausstellung «Saatgut» in den Lokstadt Hallen, Winterthur, mit anschliessendem Apéro.