Stummfilm von diverse Regisseur*innen
Ein vielschichtiges Kurzfilmprogramm aus Stummfilmen, die vom Winterthurer Elektronik-Improvisationssystem «Laserwolf» live vertont werden. Die drei Herren wagen den Sprung von den Club-Dancefloors in den Kinosaal und füllen das Kino-Cameo mit ihrer Synthesizer-Armada. Mit Einführung in die Filmreihe vor der Vorstellung.
Zu sehen sind Werke rund um das Telefon und weitere Formen der Kommunikation aus dem frühen 20. Jahrhundert: Briefe als Kommunikationsmittel in «The Confederate Ironclad» werden abgelöst durch den Telegrafen in mehreren Filmen, bevor schliesslich das Telefon zum Einsatz kommt. Die Auswahl ist breit gefächert: Neben Filmen aus dem männerdominierten Kanon wie «The Great Train Robbery» zeigen wir Werke von berühmten Regisseurinnen und mit starken Frauenfiguren.
Die französische Filmpionierin Alice Guy begann ihre Arbeit bei Gaumont und nimmt für sich in Anspruch mit «La fée aux choux» aus dem Jahr 1896 den allerersten fiktionalen Film überhaupt geschaffen zu haben. Später gründete sie ihre eigene Filmproduktion Solax in den USA, wo der Eröffnungsfilm «Across the Mexican Line» entstand.
Es folgt der Western «The Great Train Robbery» von Edwin S. Porter. Der rasante Film über einen Zugüberfall im Wilden Westen beginnt in einem Telegrafenbüro, ist einer der frühesten Filme mit Parallelmontagen und heute noch einer der bekanntesten Filme der frühen Jahre des Kinos – zu Recht!
Die Kinoserie «The Hazards of Helen» ist die längste ihrer Art mit 119 actiongeladenen 12-minütigen Episoden. Wir zeigen die Nummer 26 («The Wild Engine», in der die per Telegraf verständigte Helen Holmes ein Zugunglück verhindert, inklusive Motorradsprung von einer Brücke. Zur Erinnerung: damals wurden alle Stunts von den Schauspieler*innen selbst ausgeführt.
Der Film «Suspense» der Regisseurin Lois Weber birgt einen der frühesten Einsätze von Split-Screens und nimmt einen Telefonanruf als Ausgangspunkt für die Spannung im Plot. Weber wird mit D.W. Griffith verglichen, nicht nur in Bezug auf die Quantität ihrer Filme, sondern auch bezüglich Qualität und Innovation.
D.W. Griffith konzipierte schliesslich den letzten Film «The Telephone Girl and the Lady», der mit der starken Frauenfigur der Telefonistin das Kurzfilmprogramm abschliesst.