Spielfilm von Maren Ade, mit Peter Simonischek, Sandra Hüller, Michael Wittenborn, Thomas Loibl, Trystan Pütter, Hadewych Minis, Lucy Russell, Ingrid Bisu, Vlad Ivanov u.a.
D/A 2016, 162', DCP, D (OV)
Ines arbeitet als ehrgeizige Unternehmensberaterin in Bukarest und droht sich im beruflichen Stress selbst zu verlieren. Ihr Vater Winfried, pensionierter Musiklehrer mit Hang zu groteskem Schalk, reist unangekündigt zu ihr mit dem Ziel, die verlorene Tochter zurückzuerobern. Kein einfaches Unterfangen, wenn ein Alt-68er auf seine Businesstochter trifft. Doch statt sich geschlagen zu geben, verwandelt sich Winfried in ein mutiges Alter Ego mit Scherzgebiss und Perücke: Als Toni Erdmann platzt er in die Businesswelt seiner Tochter, gibt sich als Lebensberater von Ines' Chef aus – und alle spielen irgendwie mit. Eine zeitgemässe und sensible Vater-Tochter-Geschichte – so beklemmend wie komisch und überaus klug.
«Das ist ein Film, der immer auf der Kippe ist, aber dann doch funktioniert. Und jedes Mal ist man auf einer neuen Stufe des Lachens, des Wahnsinns und der Erkenntnis angekommen. Irgendwann hat man das Gefühl, ins Unbekannte vorzustossen, auf ein Terrain, wo es gar keine Referenzpunkte mehr gibt – und zugleich diesen Menschen so nah zu sein, wie überhaupt nur möglich.» (Tobias Kniebe, Süddeutsche Zeitung)
«Toni Erdmann» holte neben dem Hauptpreis des Europäischen Filmpreises vier weitere Auszeichnungen. Hauptdarstellerin Sandra Hüller wurde zur besten europäischen Schauspielerin gekürt. Der Österreicher Peter Simonischek, der im Film den Toni Erdmann spielt, gewann die Trophäe als bester Schauspieler. Die Regisseurin Maren Ade wurde als beste europäische Regisseurin und Drehbuchautorin geehrt.