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Tori et Lokita

Trailer

Spielfilm von Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne, mit Joely Mbundu, Pablo Schils u.a.

Belgien/Frankreich 2022, DCP, F/d, 88’, ab 16 Jahren

Auf der Flucht von Benin nach Belgien lernt der etwa zehn Jahre alte Tori die knapp volljährige Lokita kennen. Ab dem Zeitpunkt ihrer Begegnung geben sich die beiden als Geschwister aus, denn für die illegal eingereiste Lokita ist das die einzige Chance, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Mit Karaoke-Singen und Hasch-Deals versuchen sich die beiden finanziell über Wasser zu halten. Doch der Druck ist gross, auch weil die beiden für ihre Schulden bei den Schleppern und Lokitas Mutter aufkommen müssen. Tori und Lokita geraten immer tiefer in einen Strudel aus Not und Kriminalität, das System fördert ihre Ausbeutung. In ihrem starken sozialrealistischen Werk, getragen von charismatischen Laiendarsteller*innen, appellieren die vielfach ausgezeichneten Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne in berührender Weise an Empathie und Menschlichkeit.

«Als der jüngste Film der Altmeister im Wettbewerb von Cannes 2022 Premiere hatte, warfen ihm Teile der Kritik vor, er trage zum Werk der Brüder nichts Neues bei. Daran ist richtig, dass sich die inzwischen 71- und 74-Jährigen nicht neu erfinden. Aber der Vorwurf übersieht, wie brillant die Filmemacher inzwischen das Genre des Sozialrealismus beherrschen, wie konzentriert, ökonomisch und straff ihr zwölfter Spielfilm die Handlung vorantreibt. Und vor allem, wie sie ihre cineastische Kunstfertigkeit dazu nutzen, das Publikum teilhaben zu lassen an dem Schicksal der beiden Geflüchteten. Dem Sog dieser Bilder kann man sich nicht entziehen, Wegschauen wird ersetzt durch Empathie. Sich der Wahrheit stellen zu müssen, mag nicht immer angenehm ein. Aber es wird zumindest gelindert durch die intensive Darstellung der beiden Laienschauspieler.» (Peter Gutting, Programmkino.de)

Tori et Lokita
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