Spielfilm von Laura Wandel, mit Maya Vanderbeque (Nora), Günter Duret (Abel), Karim Leklou (der Vater), Laura Verlinden (Frau Agnès), Lena Girard Voss (Clémence), Simon Caudry (Antoine) u.a.
Belgien 2021, DCP, F/d, 72’, ab 16 Jahren
Als Noras älterer Bruder Abel von Mitschülern gemobbt wird, muss sich Nora zwischen ihm und ihrer neu gefundenen Clique entscheiden. Laura Wandels Regiedebüt heftet sich mit der Kamera konsequent an die junge Protagonistin und zeigt in konzentrierter Form und emotionalen Bildern die mitunter brutalen Dynamiken auf dem Pausenhof. Der belgische Film feierte in der Sektion «Un Certain Regard» am Filmfestival Cannes seine Weltpremiere und wurde dort mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet.
«In einer perfekten Stunde und 12 Minuten erzählt ‹Un monde› die mitreissende, intime Geschichte der Bewusstwerdung eines Kindes. […] Dies ist der erste Spielfilm der Autorin und Regisseurin Laura Wandel, und er ist eine echte Sensation, ebenso makellos konstruiert wie erschütternd. Bis die erste Szene zu Ende ist, hat Wandel die beunruhigende Stimmung geschaffen, ihre Figuren eingeführt, das visuelle Design festgelegt und eine reich bewohnte Welt geschaffen, die beunruhigend vertraut ist. […] ‹Un monde› ist ein Werk von bemerkenswerter Integrität und Kraft, das sowohl in formaler als auch in thematischer Hinsicht den einflussreichen belgischen Filmemacher-Brüdern Jean-Pierre und Luc Dardenne viel zu verdanken hat. Wie in ihren Filmen zeichnet Wandel ein moralisches Erwachen nach und konzentriert sich auf die Fragen, die viele Filme nur selten behandeln. Wie lieben wir und warum?» (Manohla Dargis, The New York Times)