Dokumentarfilm von Miklós Gimes
Schweiz 2023, DCP, Dialekt/d/f, 73’, ab 14 Jahren
Toni, ein attraktiver katholischer Priester, schwängert in der Schweizer Provinz der Fünfzigerjahre mindestens vier Frauen, zwei von ihnen waren minderjährig, manche hat er vergewaltigt. Nachdem der erste Fall an die Öffentlichkeit gelangte, wurde er in eine andere Gemeinde versetzt. Erst nach weiteren Fällen entzog ihm der Bischof in den 1970er-Jahren das Priesteramt, worauf sich Toni in den Bergen ein kleines Hotel kaufte und fortan als Wirt und Hotelier wirkte – und weitere Nachkommen in die Welt setzte. Erst nach seinem Tod lernten sich die sechs offiziell bekannten Kinder kennen. Die Protagonist*innen des Dokumentarfilms «Unser Vater» von Miklós Gimes erzählen über ihre vaterlose Jugend, ihre tapferen Mütter und das fatale Schweigen, das sie nun brechen wollen.
Miklós Gimes schreibt über seinen Film: «‹Unser Vater› ist eine Zeitreise in die Dörfer, in die Schweiz der 1950er- und 1960er-Jahre. Ich habe eine Welt entdeckt, die ich nicht kannte, die Welt der Familiengeheimnisse, des Schweigens. Es ist eine Geschichte, die, abgelagert in den Genen, in der Mentalität unseres Landes weiterlebt.»
So, 16. April, 11 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Miklós Gimes, moderiert von Tanja Simeunovic (Filmwissenschaftlerin).