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WerAngstWolf

Spielfilm von Clemens Klopfenstein, mit Bruno Ganz, Tina Engel, Mathias Gnädinger, Stefan Kurt, Charlotte Heinimann, Max Rüdlinger u.a.

Italien/Schweiz 2000, DCP, OV/d, 85'

Der Filmanfang illustriert: Viele Wege führen nach Rom. Dort wird am Goethe-Institut ein hochkarätiges Schauspielensemble (u.a. Mathias Gnädinger, Tina Engel, Stefan Kurt, Erika Fischer, Bruno Ganz) erwartet. Doch der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. So besteht auch für die Zuschauer*innen das grösste Vergnügen darin, die Darstellergrüppchen auf Um- und Abwegen, im Schneegestöber und auf grünen Wiesen, beim Streiten, Rezitieren und Improvisieren dieses «Castingmovie» von Clemens Klopfenstein zu beobachten.

«Die Regeln waren einfach: In der grandiosen Landschaft Umbriens proben seine Gäste Stücke, die sie noch nicht perfekt beherrschen, während Klopfenstein sie mit seiner Handkamera umlauern darf. Der Film erzählt keine Geschichte. Immer wieder bilden sich Kerne von Narration, unterstützt von einer Montage, die sich ungefähr an die Jahreszeiten hält und die Schauspielergruppen locker gegeneinander schneidet. Den Höhepunkt bilden Bruno Ganz und Tina Engel mit Aischylos’ Prometheus gefesselt. In einem klapprigen Lieferwagen, im Schnee, in der Küche eines Gasthauses, im Hotelbett. An diesen beiläufigen Orten gewinnt die existenzielle Not des Prometheus eine ungeahnte Schärfe. Die Nahaufnahme fängt ein, was die Bühnensituation nicht bieten kann. Dazu setzt der schlaue Wolf Klopfenstein auch Tricks ein: Der unsichtbar bleibende Regisseur gibt die Aufnahmen als Tonprobe aus. Erst am Schluss der Szene realisiert Ganz den Trick, mit einem der intensivsten Blicke in die Kamera, die man je gesehen hat.» (Meret Ernst in: CINEMA #46, «Heimspiele», 01.12.2000)

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