Spielfilm von Spike Jonze, mit Max Records (Max), Catherine Keener (Mutter), Mark Ruffalo (Freund der Mutter), Pepita Emmerichs (Claire), Max Pfeifer (Freund von Claire) u.a.
USA/Deutschland/Australien 2009, DCP, D, 101’, empfohlen ab 11 Jahren
Sorgsame Adaptation des Kinderbuchklassikers von Maurice Sendak: Mit der Handkamera wird der zehnjährige Max gefilmt, wie er an einem tumultartigen Tag den Familienhund quer durch die Wohnung jagt, eine Schneeballschlacht mit den Freund:innen seiner älteren Schwester beginnt und in Tränen ausbricht, als sein Iglu dabei zerstört wird. Anschliessend randaliert Max, der sich von seiner Schwester im Stich gelassen fühlt, in deren Zimmer. Verunsichert wird er zusätzlich durch einen neuen Freund seiner alleinerziehenden Mutter, der am Abend zu Besuch kommt. Er schlüpft in sein geliebtes Wolfskostüm, stört das Rendezvous und beisst seiner Mutter während einer heftigen Auseinandersetzung sogar in den Arm. Die sprunghafte Montage dieser Sequenz, untermalt von einem dynamischen Soundtrack, verstärkt den Eindruck einer ungebändigten kindlichen Energie und überschlägt sich geradezu, als Max gekränkt in die winterliche Nacht hinausstürmt.
Nach diesem furiosen Auftakt beginnt Max’ Reise zu den wilden Kerlen. Diese stecken in grossartigen Kostümen, die den gezeichneten Figuren Sendaks exakt nachempfunden sind – einzig der Mimik wurde mit Spezialeffekten nachgeholfen. Nach der anfänglichen berechtigten Sorge, gefressen zu werden, fühlt sich das neue Leben bei den wilden Kerlen für den Jungen paradiesisch an: Zumindest auf den ersten Blick darf man hier alles tun, was zu Hause verboten ist. Bald muss Max jedoch erkennen, dass sich auch auf dieser fantastischen Insel die Probleme nicht durch Schreien und Weglaufen lösen lassen und er beginnt sich nach seinem Zuhause zu sehnen.