Spielfilm von Matti Geschonneck, mit Bruno Ganz (Wilhelm), Sylvester Groth (Kurt), Hildegard Schmahl (Charlotte) u.a.
Deutschland 2017, DCP, OV(D), 101'
Die Zeit des abnehmenden Lichts bedeutet den Übergang zum kalten Jahresende. Lediglich der 90. Geburtstag Wilhelm Powileits, ein führendes SED-Parteimitglied, soll die Blütezeit des Sozialismus 1989 in Ost-Berlin aufleben lassen. Doch der marode Zustand dieser Ideologie wird nicht nur an der verwitterten Villa von Wilhem Powileit, dessen einsturzgefährdeten Wintergarten und dem Buffet, ein Relikt aus der Nazizeit, offenkundig. Auch der schrullige Jubilar, dessen Verkörperung Bruno Ganz eine Nomination für die beste männliche Hauptrolle beim Deutschen Filmpreis einbrachte, verdeutlicht das Ende dieser Ära.
«Bruno Ganz spielt den Alten – und wie er das macht in diesem glänzend besetzten Film (Hildegard Schmahl, Sylvester Groth, Evgenia Dodina), ist […] atemberaubend. Mit langen, leisen Einstellungen wird die Eingefahrenheit des Greises gezeigt, die eigenwillige Umsicht, mit der er die Orden und Zeitungsartikel und verschmähten Tabletten in Dosen und Schubladen und kleine Verstecke einsortiert. Und man bewundert, wie der im Alter so eigentümliche, anrührende Wechsel aus seniler Dämmerung und energischem Auftritt zelebriert wird.» (Adam Soboczynski in: Die Zeit, 31.05.2017)