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Happy Pills

Trailer

Dokumentarfilm von Arnaud Robert und Paolo Woods

Schweiz 2022, DCP, OV/d, 94’, ab 16 Jahren

Glück in Pillenform: Medikamente können das Wohlbefinden und die Leistung steigern, Körper und Psyche regulieren. «Happy Pills» besucht sechs Personen, die u.a. Beruhigungs-, Schmerz-, Verhütungs- oder Aufputschmittel konsumieren, zeigt deren persönliche Geschichten und vollzieht dabei eine Reise durch eine Welt, in der chemische Substanzen als Glücksbringer gelten.

«Happy Pills» fokussiert auf die individuellen Schicksale der Porträtierten: ein Strassenverkäufer aus dem Niger, der Schmerzmittel schluckt, um seinen harten Arbeitsalltag bewältigen zu können, ein US-amerikanisches Teenager-Mädchen, das Adderall nimmt, um in der Schule die geforderte Leistung zu erbringen oder ein Schweizer, der auf Antidepressiva angewiesen ist. Mit dieser Rundumschau stösst der Film eine Reflexion darüber an, welche Funktion Medikamente in unserer Gesellschaft einnehmen. Lösen sie nicht Probleme, deren Ursachen eigentlich in der kapitalistischen Konsum- und Leistungsgesellschaft liegen?

Das Regieduo, bestehend aus dem Schweizer Journalist, Autor und Dokumentarfilmer Arnaud Robert und dem kanadisch-niederländischen Investigativ-Fotografen Paolo Woods, schreibt dazu: «Der zeitgenössische Zwang zum Glücklichsein hat die Chemie zu ihrem bisher radikalsten Werkzeug gemacht. Diese eindringlichen Porträts, die eher philosophische Fabeln als journalistische Untersuchungen sind, können als Antwort auf die grelle und verlockende Werbung für Medikamente von heute gesehen werden, die Erfolg, Leistung und Freiheit verspricht. In Wahrheit bieten sie nur eine Illusion von Wahlmöglichkeiten, die durch die Phantasie der Verbraucher und die übertriebenen Versprechungen des Marketings noch verstärkt werden.»

Do, 1. Juni, 19.30 Uhr: Regiegespräch mit Paolo Woods, moderiert von Tanja Simeunovic (Filmwissenschaftlerin).