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Ostře sledované vlaky (Scharf beobachtete Züge)

Trailer

Spielfilm von Jiří Menzel, mit Václav Neckář (Miloš Hrma), Jitka Bendová (Máša), Libuše Havelková (Frau des Bahnhofsvorstehers), Josef Somr (Hubička), Alois Vachek (Novak) u.a.

Tschechien 1966, DCP, Tschech+D/d, 93’, ab 16 Jahren

Ende des Zweiten Weltkriegs: In einem verschlafenen Nest Böhmens tritt der scheue Miloš seinen Bähnler-Dienst an. Er wird nicht nur Zeuge des politischen Wirrwarrs auf den Schienen, sondern auch der Affären seines älteren Kollegen Hubička. Die Flirtversuche der Schaffnerin Máša, die Miloš bei ihrer täglichen Vorbeifahrt keck zuwinkt, bringen den unerfahrenen Jungspund in grösste Verlegenheit; das Anbandeln mit dem weiblichen Geschlecht will ihm einfach nicht gelingen. Als stiller Beobachter des an ihm vorüberziehenden Lebens gerät er zusehends in eine existenzielle Krise. Erst die erotische Begegnung mit einer Widerstandskämpferin stärkt den Selbstwert des unerfahrenen Jungspunds – und ermutigt ihn zu einer verhängnisvollen Heldentat.

Dem 2020 verstorbenen Regisseur Jiří Menzel gelang mit seinem poetischen Erstlingswerk 1968 der grosse Coup. Dank des meisterhaften Spagats zwischen bürokratischer Verwahrlosung, politischer Groteske, lustvoller Obszönität und melancholischer Tiefgründigkeit durfte der Tschechoslowake mit gerade mal 28 Jahren den Oscar für den besten fremdsprachigen Film entgegennehmen.