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Vom Lokführer, der die Liebe suchte (The Bra)

Trailer

Spielfilm von Veit Helmer, mit mit Miki Manojlović (Nurlan), Denis Lavant (Lehrling), Chulpan Khamatova (Weichenstellerin) u.a.

Deutschland/Aserbaidschan 2019, DCP, ohne Dialog, 90’, ab 16 Jahren

Nurlan fährt bei seiner Arbeit als Lokführer durch die atemberaubende Landschaft Aserbaidschans. Mal führt er den Zug durch verlassene Gegenden, mal durch besiedeltes Gebiet. Ein Huhn auf der Schiene oder eine durchgespannte Wäscheleine ist nichts Aussergewöhnliches. Als ihm kurz vor seiner Pensionierung ein blauer BH im Scheibenwischer hängen bleibt, macht er sich auf die Suche nach dessen Besitzerin.

Der Regisseur Veit Helmer hat Teile des Filmes vor Ort in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gefilmt. Beeindruckt von der Nähe zwischen Wohnraum und Gleisen, wollte er einen Film drehen, der dieses Zusammenspiel thematisiert. Kurz nach den Dreharbeiten wurde das Viertel, in welchem die Dreharbeiten stattfanden, abgerissen. Eine zeitgenössische Aschenputtel-Geschichte ohne Dialoge, mit bestechenden Bildern und Figuren.

«Vom Lokführer, der die Liebe suchte… ist ein wahnsinnig charmanter Film (…). Ein Film, der auch Widersprüche sucht und zulässt, wenn sich bezaubernde Idylle und schäbige Armut treffen. (…) Er veranlasst durchaus zum Träumen, so wie das verwandte Märchen. Für die grosse Liebe ist man schliesslich nie zu alt, auch nicht zu hässlich. Dass Nurlan eben nicht dem Prinzenschema entspricht, sondern unscheinbar ist, wenig besonders, macht diese kleine deutsche Produktion zu etwas Besonderem. Denn hier sind die üblichen Regeln ausser Kraft gesetzt, die Komödie hält sich weder an die Erwartungen eines heutigen Publikums, noch an die Gesetze der Realität. Es ist eine eigene kleine Welt, die hier geschaffen wurde, nah genug, um uns darin wiederzufinden, skurril genug, um Abstand zu finden. Das ist vielleicht nicht anspruchsvoll oder abwechslungsreich, aber doch auf seine Weise zauberhaft» (Oliver Armknecht, Film-Rezensionen.de).