Spielfilm von Marie Kreutzer, mit Vicky Krieps (Kaiserin Elisabeth), Colin Morgan (Bay Middleton), Finnegan Oldfield (Louis Le Prince), Tamás Lengyel (Gyula Andrássy) u.a.
Österreich/Luxemburg/Deutschland/Frankreich 2022, DCP, D, 114’, ab 14 Jahren
Als «Sisi» – Kaiserin Elisabeth von Österreich – ihren 40. Geburtstag feiert, mag sie den Erwartungen als Modeikone und Schönheitssymbol nicht länger entsprechen. In ihrer Rolle als Repräsentantin an der Seite ihres Mannes Kaiser Franz Joseph darf sie keine Meinungen äussern, sondern muss stets die schöne, junge Kaiserin abgeben. Doch anstelle sich wie erwartet ihr Korsett täglich einen Zentimeter enger schnüren zu lassen, will die junge Kaiserin der restriktiven Lebensweise des Wiener Hofs den Rücken kehren. Von ihrem unstillbaren Wissenshunger getrieben, reist sie nach England und Bayern, besucht ehemalige Liebhaber und politische Verbündete.
Regisseurin und Drehbuchautorin Marie Kreutzer stellt die Geschichte um die weltbekannte österreichischen Kaiserin Elisabeth in ein neues Licht. In ihrer mutigen, zeitgemässen Reflexion über die Handlungsfähigkeit einer Frau im Europa des 19. Jahrhunderts, brilliert Vicky Krieps als kühne Kaiserin. Für deren Darstellung erhielt sie am Cannes Film Festival im Rahmen von Un Certain Regard den Best Performance Award.
«Gefragt danach, wodurch diese ‹Sisi›, so nannten sie ihre Geschwister, aus diesen Kaiserinnen heraussticht, antwortet Kreutzer: ‹Ich stiess bei meinen Recherchen auf eine Frau, die sich nie sehr wohl gefühlt hat in ihrer Rolle. Die dann irgendwann dagegen rebellierte. Eine sehr kluge, widersprüchliche, introvertierte Frau, die wenig zu tun hat mit dem, was uns andere Sisi-Filme schon vermittelt haben.›» (Georges Wyrsch, srf.ch, 6.10.22)