Dokumentarfilm von Christophe M. Saber
CH 2016, 62', DCP, OV/d
Der junge Regisseur Christophe Saber, der in Lausanne an der Filmhochschule studiert, kehrt zum ersten Mal seit Beginn der Revolution in seine Heimat Kairo zurück – und damit gleich mitten in das politische Chaos in Ägypten. Am Abend vor der Abreise erfährt er von seinen Eltern, dass sie seit einiger Zeit mit dem Tod bedroht werden, weil sie engagierte Christen sind, die für ihre Religionsgemeinschaft arbeiten. Während der folgenden zwei Wochen sieht Saber, wie der Glaube seiner Eltern auf die Probe gestellt und ihr Platz im eigenen Land erschüttert wird.
Direkt aus seinem elterlichen Zuhause deuten die Bilder – mit manch schiefer Einstellung der eilig eingeschalteten und ruckelig geführten Kamera – auch visuell auf das fragile Umfeld des Drehs hin. In einer Szene, in der sein Vater mit allen Mitteln einen fanatischen Widersacher am Telefon zur Vernunft zu bringen versucht, wird die verzweifelte Situation extrem deutlich. Und man versteht, wie dringlich es für den Sohn ist, eine Haltung gegenüber seiner veränderten Heimat zu finden.
So, 1. Oktober, 14 Uhr: Nach dem Film Gespräch mit dem Regisseur Christophe Saber. Seine Eltern, Magdy und Anne-Lise Saber, mussten kurzfristig absagen und können leider nicht am anschliessenden Gespräch teilnehmen.