Spielfilm von Shirin Neshat, mit Sheila Vand (Simin), Matt Dillon (Alan), Isabella Rossellini (Jane) u.a.
Deutschland/Katar/USA 2021, DCP, OV/d/f, 113’, ab 12 Jahren
Simin, eine iranischstämmige Amerikanerin, arbeitet für ein neues Programm der US-Regierung: Im Rahmen einer Volkszählung sollen auch die Träume der Bevölkerung aufgezeichnet werden mit dem Ziel, sie besser zu verstehen – und zu kontrollieren. Mit ihrem Bodyguard reist Simin quer durchs Land und stellt ihre berufliche Aufgabe immer mehr in Frage. Die Künstlerin und Regisseurin Shirin Neshat entwirft ein Bild der USA in naher Zukunft als abgeschottetes Land, in dem nicht einmal mehr das Träumen frei ist.
2019 reiste Shirin Neshat durch New Mexico, klingelte an den Haustüren und erzählte von ihrem neuen Projekt: «Ich bin eine iranische Künstlerin und mache eine Fotoarbeit über die Träume der Menschen in den USA». Einige schlugen die Tür zu, andere liessen sich fotografieren und erzählten von ihren Träumen. Daraus entstanden eine Fotoarbeit, eine Videoinstallation und schliesslich der Film, der eine Art erweitertes Making-of dieser Arbeit ist. Eine bildgewaltige und surreale Satire über den American Dream.
«‹Land of Dreams› ist eine Parabel auf ein Land, in dem Shirin Neshat zwar ihren Traum als Künstlerin verwirklichen konnte, in dem sie aber auch die zunehmende Radikalisierung und den Fanatismus miterlebt. Doch ‹Land of Dreams› ist keine Dystopie, sondern eine poetische Tragikomödie, gespickt mit surrealen Ereignissen, witzigen Dialogen und satirisch überspitzen Figuren. Grossartig sind Sheila Vand als verschlossene, aber entschlossene Simin sowie Matt Dillon als leicht abgehalfterter Möchtegerncowboy – ohne Pferd, dafür mit Motorrad –, der im Auftrag der Behörde Simin beschützt (oder bewacht), und William Moseley als empfindsamer junger Dichter, der in ihr seine grosse Liebe sieht.» (Silvia Süess, WOZ, 3.11.22)