Spielfilm von Maryam Touzani, mit Lubna Azabal, Saleh Bakri, Ayoub Messioui u.a.
Frankreich/Marokko/Belgien/Dänemark 2022, DCP, Arab/d/f, 121’, ab 12 (14) Jahren
Halim und seine Frau Mina betreiben eine traditionelle Schneiderei in der Medina von Salé, Marokko. Aus edelsten Stoffen stellen sie in aufwändiger Handarbeit Kaftane her. Als Mina erkrankt, kann das Ehepaar den Ansturm der anspruchsvollen Kundschaft kaum mehr bewältigen. Deshalb heuern sie den jungen Youssef als Lehrling an. Die Anwesenheit des attraktiven jungen Mannes im Nähatelier weckt bei Halim lange unterdrückte Gefühle, was Mina nicht entgeht.
Mit der verbotenen Leidenschaft unter Männern rührt Regisseurin Maryam Touzani («Adam») an einem Tabu ihrer Heimat. «Homosexualität ist in Marokko nicht nur ein Tabu, sondern eine Straftat, die nach Artikel 489 des Strafgesetzbuchs mit 6 Monaten bis zu 3 Jahren Gefängnis bestraft wird. Dieses Gesetz ist eine Schande, und ich glaube, dass wir uns für seine Abschaffung einsetzen müssen, in Marokko ebenso wie in anderen Ländern. ‹Der blaue Kaftan› ist ein Film über die Freiheit, so zu sein, wie man ist, zu lieben, wen man lieben will, egal ob Mann oder Frau. Vor allem aber ist es ein Film über die Liebe, denn die Liebe umfasst all das.» (Maryam Touzani)