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Leto (Sommer)

Trailer

Spielfilm von Kirill Serebrennikov, mit Teo Yoo (Viktor), Roman Bilyk (Mike), Irina Starshenbaum (Natasha) u.a.

R/F 2018, DCP, s/w, OV/d/f, 129', Altersbeschränkung: tba

Sommer im Leningrad der frühen 1980er-Jahre: Mike ist Sänger der Punkrockband Zoopark und Star der Musikszene, die sich mit zensierten Texten und Sittenwächtern im Konzertsaal arrangiert hat. Seine Figur widerspiegelt die russische Rockgruppe Aquarium, gegründet 1972, und ihren Frontmann Boris Borissowitsch Grebenschtschikow. Mike wohnt mit seiner Freundin Natascha und deren Sohn in einem kleinen Zimmer, in ihrer Freizeit hören sie sich Platten von Bowie, Dylan, T-Rex, Sex Pistols und Velvet Underground an, die alle in diesem Film vertreten sind – als Vor- und Sehnsuchtsbilder einer Jugend ohne Zukunft. Frischen Wind bringt der Newcomer Viktor in die Szene. Sein grosses Talent erkennend, fördert Mike den jungen Mann, dessen Charisma auch auf Mikes Freundin Natascha überspringt. Eine zarte Dreiecksgeschichte entspannt sich inmitten der russischen Rockszene, bei der die Vorboten von Glasnost nicht mehr zu überhören sind.

«Leto» heisst Sommer und steht für das Lebensgefühl einer Generation im Aufbruch. Der Film über die russische Rockszene in den Achtzigern ist auch ein Filmüber die Freiheit und die Liebe, vor allem über die Liebe zur Freiheit.

In Cannes wie auch jüngst am Zurich Film Festival wurde der Film in Abwesenheit Kirill Serebrennikows gezeigt: Wladimir Putin liess den Regisseur nicht ausreisen. Serebrennikow steht seit 22. August 2017 in Russland unter Hausarrest wegen des Vorwurfs, staatliche Fördergelder unterschlagen zu haben. Die letzten Szenen des Films konnte Serebrennikow nicht mehr selbst drehen. Den Schnitt, den Rhythmus seines Films musste er zu Hause fertigstellen. In Unfreiheit.

Leto (Sommer)
Leto (Sommer)
Leto (Sommer)
Leto (Sommer)
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