Spielfilm von Alex Camilleri, mit Jesmark Scicluna (Jesmark), Michela Farrugia (Denise), David Scicluna (David) u.a.
Malta 2021, DCP, OV/d/f, 94’, ab 16 Jahren
Als Luzzu bezeichnet man auf Malta ein kleines, traditionelles Fischerboot. Mit einem solchen ist Jesmark täglich unterwegs, um seine Netze auszuwerfen. Doch die Überfischung gefärdet seine Existenz und die mafiöse Schattenwirtschaft bedroht seinen Berufsstand. Fischerkollegen haben schon längst eingelenkt und gegen eine Abfindung des EU-Programms ihre Luzzu aufgegeben. Doch Jesmark, stolz und um die Familientradition besorgt, liebt seinen Beruf, die Fischergemeinde und das Meer, hat nie eine andere Zukunft in Betracht gezogen. Um für seine Partnerin und das gemeinsame Baby für einen anständigen Lebensunterhalt zu sorgen, riskiert er alles.
Bevor der maltesisch-nordamerikanische Filmemacher Alex Camilleri seinen Film drehte, wusste er wenig bis nichts über die Fischerei in Malta, auch wenn sein Interesse für die traditionellen Fischer gross war. Für den Film fuhr er mit Jesmark und David, die zu den Hauptdarstellern wurden, aufs Meer und filmte sie während ihrer Arbeit. Auf diese Weise lernte er die Funktion der Ausrüstungsteile auf ihren Booten kennen, wie die Netze im Meer ausgelegt werden und welches die Fischarten und ihr Marktwert waren. «Ich liess mich von diesen Fischerei-Expeditionen sehr inspirieren und übertrug die Umstände, denen ich begegnete, direkt ins Drehbuch.»
Alex Camilleri ist ein Absolvent der Sundance Film Independent Labs. Mit «Luzzu» legt er sein abendfüllendes Regiedebut vor – eine neorealistisch anmutende Geschichte, die einen seltenen Blick auf Maltas Fischereiindustrie bietet mit Laien in den Hauptrollen. So spielt der einheimische Fischer Jesmark Scicluna in seiner ersten Filmrolle eine fiktive Version seiner selbst. Und das mit einer Intensität und Glaubwürdigkeit, die ihm beim diesjährigen Sundance Film Festival den World Cinema Dramatic Special Jury Award einbrachte.