Spielfilm von Gaya Jiji, mit Manal Issa (Nahla), Ula Tabari (Madame Jiji), Saad Lostan (Samir), Metin Akdülger, Gaya Jiji, Wissam Fares, Souraya Baghdadi u.a.
Frankreich/Deutschland/Türkei 2018, DCP, OV/d/f, 95', ab 16 J.
Damaskus 2011, in der Anfangsphase des Arabischen Frühlings: Die 25-jährige Nahla ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch nach Freiheit und der Hoffnung, die tägliche Kriegsbedrohung in Syrien zurückzulassen. Eine arrangierte Ehe mit Samir, einem syrischen Expatriaten, könnte sie in die sichere USA führen. Aber Nahla zögert, weil er und sein Leben so gar nicht ihren Vorstellungen entsprechen wollen. Und auch sie scheint ihm zueigensinnig zu sein, denn er entscheidet sich für ihre jüngere Schwester Myriam. Trost und Zuflucht findet Nahla bei Tagträumen mit einem hübschen Fremden sowie bei ihrer geheimnisvollen Nachbarin Jiji, die erst kürzlich ins Haus eingezogen ist, um ein Bordell zu eröffnen.
Die aus Damaskus stammende Regisseurin Gaya Jiji erzählt in ihrem Debüt eine autobiografisch gefärbte Coming-of-Age-Geschichte einer jungen Frau. Dabei thematisiert sie auch die bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in Syrien. Nur im Jemen und im Tschad ist laut des «Global Gender Reports» des Weltwirtschaftsforums die Situation für Frauen noch schlimmer. Ein mehrfach ausgezeichneter Film (Certain regard in Cannes 2018) über die universelle Suche nach der eigenen Identität und die Frage weiblichen Begehrens.