Spielfilm von Nidhal Chatta, mit Abdelmonem Chouayet (Mustafa), Fatma Nasser (Farah), Ferid Memmich (Minister), Narjess Ben Ammar (Polizistin), Sabri Khiari (Malek)
TUN 2017, DCP, OV/d, 82'
Tunesien, kurz vor den ersten freien Präsidentschaftswahlen. Mustafa, der bei einem Radiosender arbeitet, hat eine erfolgreiche, jetsettende Frau, Farah, und einen pubertierenden Sohn, Malek, der für seinen Papa nur Verachtung zeigt. Als Farah wieder mal nach einem Streit verreist, fällt Mustafa ein Zahn aus; kurz darauf merkt er, dass er Blut uriniert. Mustafas Chefin wirft ihn nach 18 Jahren hinaus, weil er zu wenig jungdynamisch sei; seine Mutter ist auch eine Tyrannin. Als Mustafas Wagen das Benzin ausgeht, stellt er ihn auf einen Parkplatz mit defekter Parkuhr. Er geht Sprit holen, doch bei seiner Rückkehr soll der Wagen abgeschleppt werden. Mustafa setzt sich hinein, lässt sich mit abschleppen und übernachtet im Autohof der Polizei. Im Internet zirkuliert ein Video von ihm, wie er in sein Auto am Abschleppwagen einsteigt, und erntet allerlei Kommentare. Nun postet Mustafa einen persönlichen Protest gegen den Staat, der an seiner Situation schuldig sei; er will deshalb auch nicht wählen gehen. Mit dieser Aktion wird er im Internet unversehens zum Volkshelden.
«Mustafa Z» ist eine unterhaltsame Satire über Geschlechterrollen und Politik im heutigen Tunesien.
(Text: Arab Film Festival Zurich, 2018)
Fr, 11. Januar, 20.15 Uhr: Im Anschluss an die Vorführung Gespräch über Frauen und Männer und tunesische Zeitgeschichte mit Amir Dziri (Islamwissenschaftler Uni Fribourg), moderiert von Dominik Dusek (Autor, Morgensendungsmacher bei Radio Stadtfilter).