Spielfilm von Malou Reymann, mit Mikkel Boe Følsgaard (Thomas/Agnete), Neel Rønholt (Helle), Kaya Toft Loholt (Emma), Rigmor Ranthe (Caroline) u. a.
Dänemark 2019, DCP, OV/d/f, 97'
Eines Tages unterbreitet Thomas seinen Töchtern, dass er fortan als Frau leben möchte. Aus der Perspektive der elfjährigen Emma werden die Veränderungen im Familiengefüge und Thomas’ Entwicklung zu Agnete erzählt. Wie gelingt es, derart eingreifende Veränderungen zu akzeptieren und dennoch gleichzeitig die «Vater-Tochter-Beziehung» aufrechtzuerhalten? Während aus Thomas nach und nach die elegant gekleidete Agnete wird, verändert sich das Verhältnis zwischen Vater und Tochter – und Emma lernt, dass vielleicht gerade Veränderung «perfectly normal» ist. Ein mit viel Feingefühl und leisem Humor erzählter Film über das Loslassen heteronormativer Vorstellungen.
Die Regisseurin Malou Reyman ist seit früher Jugend als Schauspielerin tätig. Für ihr Regiedebüt wählte sie ein Thema, bei dem sie aus ihren Lebenserfahrungen schöpfen kann: ihr eigener Vater outete sich als Transgender. Deren Tagebüchern hat Reyman entnommen, wie gross die Rolle der Körperlichkeit und der damit verbundenen Scham war. So entschied sie sich im Austausch mit ihrem Vater bewusst dafür, die Hauptrolle nicht mit einem Transschauspieler zu besetzen. Den Protagonisten Thomas – der zur Protagonistin Agnete wird – wollte sie während des «Geschlechtsumwandlungsprozesses» zeigen. Indem sie die Figur sowohl als Mann als auch als Frau zeigt, kann sie mit ihrer Geschichte einen Dialog mit Menschen eröffnen, die bisher keinerlei Erfahrungen mit der Thematik hatten.