Spielfilm von Soudabeh Moradian, mit Alicja Bachleda, Bahram Radan, Coby Ryan-McLaughlin, Roya Taymourian, Tasha Smith, Elisabeth Röhm u.a.
Iran/US 2016, DCP, 92‘, OV/e
Nachts in Los Angeles: Wegen einer Polizeisperre kann das iranische Paar Baran und Pourya nicht zu ihrem Hause gelangen und findet in der benachbarten Villa beim zurückgezogen lebenden Musiker Daniel Unterschlupf. Die Stimmung ist beklemmend, nicht nur wegen all der Kameras, die im Haus installiert sind. Die psychisch traumatisierte Kriegsfotografin Baran fühlt sich sichtlich unwohl und wird von Angstzuständen geplagt. Die Beziehung zu Pourya scheint zerrüttet, er möchte sie gerne zurück in die Heimat bringen, während Baran sich auf der aussichtslosen Suche nach einem Kind befindet, welches sie im Iran adoptieren wollte, aber dann bei einem Bombenangriff aus den Augen verlor.
«Polaris» ist ein spannendes psychologisches Drama, das in der Tradition des Thrillers Vergangenes und Gegenwärtiges in zwischenmenschlichen Beziehungen mehr andeutet als zeigt. Das Drama entfaltet sich vor allem in den Köpfen des Kinopublikums.
Soudabeh Moradian, geboren 1972 in Teheran, lebt als Filmschaffende in Kalifornien. Sie drehte über 70 Dokumentar- und Kurzfilme sowie Fernsehserien – so auch für arte – zum Alltag in Iran, zu Frauenrechten oder psychologischen Auswirkungen des Kriegs. «Polaris» ist der Spielfilmerstling von Soudabeh Moradian.