Spielfilm von Ulrich Seidl, mit Michael Thomas (Richie Bravo), Tessa Göttlicher (Tochter Tessa), Hans-Michael Rehberg (Vater) u.a.
Österreich/Deutschalnd/Frankreich 2022, DCP, D/e, 114’ ab 16 Jahren
Schauplatz ist das trostlose, winterliche Rimini: Hier zehrt der einst gefeierte Schlagerstar Richie Bravo von seinen vergangenen Erfolgen und spielt Konzerte für Bustouristen. Eines Tages taucht überraschend seine Tochter auf und will Geld, das er nicht hat. Erneut zeigt Ulrich Seidl sein Talent für einzigartige Schauplätze und schafft es in sorgfältig komponierten Bildern und mit seinem kompromisslosen Blick das Elend, die Traurigkeit und das Groteske seines Protagonisten offenzulegen.
«Verkörpert wird (…) Richie Bravo (…) von dem Wiener Michael Thomas, ohne den die Geschichte wohl niemals zustande gekommen wäre. Denn erst eine spontane Frank-Sinatra-Improvisation des Schauspielers verleitete den Regisseur dazu, den alternden Sänger Richie Bravo in seine mittlerweile recht umfangreiche Reihe von gescheiterten Charakteren aufzunehmen. (…) Seidl, der dafür bekannt ist, mit seiner Kamera stets direkt und schonungslos in die Abgründe der menschlichen Seele zu blicken, trifft (…) einmal mehr (…) jeden Ton. Im gewohnt halb-dokumentarischen Stil erzählt ‹Rimini› auf bizarre, schmerzliche und manchmal auch durchaus zermürbende Art und Weise von unseren in die Schieflage geratenen Sehnsüchten nach Liebe, Geborgenheit und Nähe, ebenso wie von der Unmöglichkeit der Menschen, sich selbst zu entkommen. Davor schützt, wie sich herausstellt, auch eine Busreise an die verschneite Adria nicht.» (Pamela Jahn, ray Filmmagazin)
«Das winterliche Rimini ist wohl noch selten so unattraktiv dargestellt worden. Die leeren Hotelgänge und der verlassene Strand erzeugen eine melancholische Stimmung, die Kälte geht unter die Haut genauso wie Richie mit seinem Gesang.» (Teresa Vena, outnow.ch)