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R.M.N.

Trailer

Spielfilm von Cristian Mungiu, mit Marin Grigore (Matthias), Judith State (Csilla), Macrina Barladeanu (Ana) u.a.

Rumänien/Frankreich/Belgien 2022, DCP, 125’, ab 14 Jahren

Unerwartet kehrt Matthias in sein multiethnisches Heimatdorf in Transsilvanien zurück, nachdem er seine Arbeitsstelle in Deutschland überstürzt verlassen musste. Die Mutter seines Sohnes hat ihn ebenso wenig erwartet wie seine vormalige Geliebte Csilla, die eine örtliche Grossbäckerei leitet. Sein Sohn Rudi freut sich zwar über die Rückkehr des Vaters, aber sprechen mag er trotzdem nicht, seit er im Wald etwas gesehen hat, das ihn erschreckt hat. Csilla sucht verzweifelt Mitarbeitende, um weiterhin EU-Fördermittel für die Grossbäckerei zu erhalten und Arbeitsplätze anbieten zu können. Dafür benötigt sie eine Belegschaft von mindestens dreissig Angestellten, doch niemand möchte für den niedrigen Lohn arbeiten. Als Csilla drei Männer aus Sri Lanka einstellt, beginnt das ohnehin fragile Zusammenleben im Dorf zu bröckeln. 

Der rumänische Regisseur Cristian Mungiu (Goldene Palme in Cannes für «4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage») greift verschiedene Erzählstränge auf und verbindet die unterschiedlichen Perspektiven zu einer bissigen Satire über das Zusammenleben in einer Randregion und über die Furcht vor dem Fremden.

Die drei Buchstaben des Titels stehen grundsätzlich für das gesellschaftlich fragmentierte Rumänien, auch wenn der Filmtitel sich schliesslich auf das MRI, den Gehirnscan bezieht (Rezonanta Magnetica Nucleara = Magnetresonanztomographie). «R.M.N.» behandelt die Folgen der Globalisierung für eine kleine Gemeinschaft, die in jahrhundertealten Traditionen verwurzelt ist. Und hinterfragt dabei die Dilemmas der Gesellschaft von heute: Solidarität versus Individualismus, Toleranz versus Egoismus, Political Correctness versus Unverblümtheit. Er hinterfragt auch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, nach Identifikation mit einer ethnischen Gruppe oder einem Clan sowie das Bedürfnis nach Abgrenzung vom «Anderen», also von anderen Ethnien, anderen Religion, anderen sozialen Klasse oder vom anderen Geschlecht, das meist von Vorbehalten und Argwohn begleitet wird.

R.M.N.
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