Direkt zum Inhalt

Safari

Trailer

Dokumentarfilm von Ulrich Seidl

A 2016, 91', DCP, OV/d, ab 14 J.

In den Weiten Afrikas, wo es Tiere in freier Wildbahn zu Tausenden gibt, hat Ulrich Seidl «Safari» gedreht. Wie zu erwarten, geht es in seinem neuen Dokumentarfilm nicht um die Tierfotografie an sich, vielmehr sucht Seidl Antworten auf die Beweggründe und Besessenheit der Grosswildjagd. Seine ProtagonistInnen sind Durchschnittsmenschen aus Österreich, die mit Überzeugung Jagdurlaub machen. Das Herzstück des Films sind vier Jagdausflüge in Namibia. Hinter der Kamera steht mit Wolfgang Thaler ein Könner und alter Vertrauter Seidls, der die Fotografie etlicher Hauptwerke des Regisseurs («Hundstage», «Import Export», die «Paradies»-Serie) verantwortete.

«Den besten Filmen des todernsten österreichischen Provokateurs Ulrich Seidl gelingt ein schwieriges Paradox: Sie sind fast völlig leidenschaftslos in ihrer Perspektive, und sind gleichzeitig wie geschaffen, um tobende, widerstreitende Ströme von Gefühlen auszulösen», schreibt «Variety» in einer ausführlichen Kritik. «Es gibt nur eine Handvoll Regisseure, deren Filme schon mit einer einzigen Aufnahme als ihre identifizierbar sind – Seidl ist einer davon.»

«Alles, was ich zeige, ist ‹vollkommen legal›. Die Tiere werden auf der Farm gezüchtet oder eingekauft, stehen zum Abschuss bereit. Die Farmer bieten an, was erlegt werden kann. Dabei gib es ‹Trophäenabschüsse und Fleischabschüsse›. Die Tierköpfe kommen als Wandschmuck nach Europa, das Fleisch wird auf der Farm verwertet. Jagdtouristen brauchen eine Rechtfertigung für ihr Tun. Sie schiessen, nach genau fixierten Regeln, alte Tiere und solche, die man angeblich dezimieren muss. So ähnlich argumentiert der österreichische Jäger ja vermutlich auch. Aber jeder Jäger jagt aus Passion und Lust, auch hierzulande. Allzu grosse Unterschiede zu afrikanischen Jagdtouristen sehe ich da nicht.», meint Seidl zu seinem Film. Wenn er nun Tierschützer gegen sich aufbringe, so liege dem ein Missverständnis zugrunde: «Ich mag Tiere. Ich hatte selbst nie das Bedürfnis, ein Tier zu töten – allenfalls als Kind, da muss man so etwas ja ausprobieren. Aber der Irrsinn der Massentierhaltung etwa gehört aufgedeckt.»

Hinweis: Einzelne Szenen können empfindsame Menschen schockieren.

Safari
Safari
Safari
Safari
Safari