Stummfilm von Charles Bryant, mit (Alla) Nazimova
USA 1923, 73', Digital HD, sw tinted, OV mit deutschen Untertiteln
Gleich einer Operndiva oder berühmten Tänzerin liess Alla Nazimova ihren Vornamen bereits zu Lebzeiten weg und zeichnete in der Adaption von Oscar Wildes Theaterstück «Salomé» als Nazimova tout court. Sie lieferte die Idee für den Film, den sie zugleich produzierte und teilweise finanzierte, da der Druck auf die Produktionsgesellschaft immer grösser wurde. Die Moralapostel sahen darin ein dekadentes und gefährliches Werk, vor dem das Publikum um jeden Preis bewahrt werden sollte. Der unterdessen mit dem Präfix Kult- gehandelte Film wurde erst mehrere Jahre nach seiner Fertigstellung aufgeführt, fand allerdings lange Zeit keinen Anklang und sollte die letzte Produktion der freizügigen, exotischen Russin bleiben.
Vertont wird der Film von zwei Charakterköpfen, die erstmals an der Art Basel Hong Kong zusammengefunden haben. Von Haus aus klassischer Pianist und Cellist hat sich Dadaglobal bereits in jungen Jahren intensiv mit elektronischer Musik auseinandergesetzt und versteht wie wenig andere, diese unterschiedlichen Einflüsse feinfühlig ineinander zu verweben. Der Saxophonist und Gitarrist Steve Buchanan wiederum ist Vollblut-Jazzer, der zudem ein elektronisches Instrument spielt, das ihn zum musizierenden Stepptänzer und stepptanzenden Musiker in einem macht.
Live vertont durch Dadaglobal (Elektronik) & Steve Buchanan (Saxophon, Gitarre, Elektronik), organisiert vom Institut für incohärente Cinematographie IOIC.
Einführung in den Film durch eine Fachperson.