Spielfilm von Lisa Blatter, mit Liliane Amuat, Dashmir Ristemi, Noëmi Steffen, Hans-Jakob Mühlethaler, Sasha Obratov, Ernst C. Sigrist u.a.
CH 2016, 82', DCP, Dialekt/d (OV)
Die Grossstadtnomadin Lou lebt ohne fixes Zuhause und in der Absicht, zu verreisen. Freiheit ist das oberste Credo der Mittzwanzigerin – bis sie Aro begegnet. Die beiden berühren sich unerwartet tief, und Gefühle treten an die Oberfläche, die Lous Unabhängigkeitsstreben entgegenlaufen. Für Lou ist es der Beginn einer emotionalen Auseinandersetzung mit sich selbst: eine Reise in die eigene Vergangenheit, die sie aus dem kochenden Kessel des sommerlichen Zürichs in die kühle Ruhe eisiger Gletscherlandschaften führt. Ein subtiles, feinfühliges Portrait einer Generation, die Angst vor der Liebe hat.
Die 1979 geborene Lisa Blatter wuchs als Tochter der Künstlerin Mona Blatter und des Schriftstellers Silvio Blatter in einem künstlerischen Umfeld auf. Als Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK reüssierte sie bereits als Studentin mit den Kurzfilmen «Traurige Jungs tanzen, wenn niemand hinsieht» und «Nachglühen» an zahlreichen Festivals. Einem internationalen Publikum wurde sie 2015 als eine von zwei weiblichen Stimmen des Kollektivprojekts «Heimatland» bekannt. Mit dem Koordinator von «Heimatland», Jan Gassmann, gründete sie 2008 die Produktionsfirma 2:1 GmbH. Mit dieser produzierte sie unter anderem Gassmanns neuesten Film «Europe, She Loves» – einen Film, der ähnlich wie «Skizzen von Lou» vom Freiheitsdrang einer Generation erzählt, die im Strudel ungezählter Möglichkeiten unterzugehen droht.
Am Samstag, 25. Februar findet nach der Vorstellung um 20.15 Uhr ein Regisseurgespräch mit Lisa Blatter statt.
Vorfilm:
Kurzfilm aus dem Werk von Francesco Jodice, Kooperation mit dem Fotomuseum Winterthur
«Unorthodox Behaviours», Francesco Jodice, I 2015, 11'
Um einen Spiegel unserer Zeit zu schaffen, stellt Jodice eine Serie von Filmfragmenten seines zwanzigjährigen Schaffens zusammen, für die er Name, Ort und Zertifizierung erstellt hat. Sie sind als gefälschtes Archiv eines vermeintlichen Zentrums für Sozialanthropologie organisiert.