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So Long, My Son

Trailer

Spielfilm von Xiaoshuai Wang, mit Qi Xi (Shen Moli), Yong Mei (Wang Liyun), Wang Jingchun (Liu Yaojun), Wang Yuan (Liu Xing) u.a.

China 2019, DCP, OV/d/f, 180', ab 16 J.

Einst waren Yaojun und seine Frau Liyun ein glückliches Paar. Dann verunglückt ihr Sohn tödlich. Für einen Neustart verlassen sie die Heimat und tauchen in der Anonymität der Stadt unter, in der niemand sie kennt und sie den Dialekt nicht verstehen. Die Leere bleibt, auch nach der Adoption eines Jungen. Heimgesucht von den wiederkehrenden Erinnerungen, kehren sie Jahre später zurück. Die tief bewegende Familiengeschichte umfasst drei Jahrzehnte chinesischer Geschichte und zeigt, wie das Politische und das Private verschmelzen.

Wang Xiaoshuais («Beijing Bicycle», 2001) Film über die Folgen der Ein-Kind-Politik ist eine grossartige Sozialchronik, die uns an das Ende der Kulturrevolution zurückführt, um eine Reise ins heutige China zu unternehmen und dabei das Aufkommen des chinesischen Kapitalismus zu erleben.

«Mit ‹So Long, My Son› kehrt die epische Form ins Kino zurück. Drei Stunden lang sehen wir Menschen bei ihrem Alltag zu, ihrem Glück und ihren Verlusten, ihrem Ringen um Würde und um den Trost der Gemeinschaft, und während wir dem Spiel der Darsteller folgen, saugt sich unser Bildgedächtnis mit Partikeln der Wirklichkeit voll, in der die Geschichte spielt: ein Hafenort in der Provinz Fujian, ein Arbeiterviertel im Norden, ein Stausee, ein schmuckloses Grab auf einem Hügel über dem Häusermeer. Was Wang Xiaoshuais Film schafft, kann keine Streaming-Serie leisten, denn er entwirft in einem einzigen Atemzug eine Welt, wo die Serien nur hechelnd von Station zu Station hüpfen. Und er schreibt die Chronik seiner Zeit: Seit 2015 ist die Ein-Kind-Politik offiziell beendet. Ihren Opfern hilft das nicht mehr.» (Andreas Kilb, FAZ, 16.2.2019)

So Long, My Son
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