Dokumentarfilm von Philipp Fussenegger und Judy Landkammer, mit Peaches u.a.
Deutschland 2024, DCP, E/d, 102’, ab 16 Jahren
Peaches hat sich als feministische Musikerin, Produzentin, Regisseurin und Performance-Künstlerin über zwei Jahrzehnte dem Kampf gegen Genderstereotype gewidmet und ihren Status als Ikone der Pop- und Musikindustrie gefestigt. 1966 in Toronto aufgewachsen, hat die geborene Merrill Beth Nisker ihre Liebe zur Musik schon früh entdeckt. Nachdem sie als junge Frau an Schilddrüsenkrebs erkrankt und geheilt wird, entschliesst sie sich, nur noch zu machen, was sie will. Sie bringt sich selbst das E-Gitarre-Spielen bei und gründet 1995 mit Chilly Gonzales (Jason Beck) und Mockey (Dominique Salole) die Noise-Rock Band «The Shit». Zu der Zeit wohnt sie mit der Sängerin Feist in einem Appartement über einem Sexshop, was die beiden zu einigen Texten inspiriert. Peaches beginnt mit Geschlechterrollen zu spielen und sowohl Mainstream-Pop als auch Hip-Hop mit seinen frauenverachtenden Texten zu kritisieren.
Das Regie-Duo Philipp Fussenegger und Judy Landkammer wollten weder einen klassischen Tourfilm noch eine konventionelle Biografie realisieren. Für ihre Hommage verwoben sie exklusives und privates Archivmaterial mit intimen Einblicken in Peaches erste Jahre als Künstlerin mit Aufnahmen der aktuellen «The Teaches of Peaches Anniversary Tour» – von der Ideenfindung für die Bühnenshow über die intensiven Proben bis hin zu den fesselnden Live-Shows. Der Film macht dadurch neben der künstlerischen Vielfalt auch Peaches als Wegbereiterin und Pionierin des queeren, intersektionalen und sex-positiven Feminismus greifbar, die mit dem Aufbrechen von Gender-Stereotypen und patriarchale Machtstrukturen in der Pop-Musik den Weg für viele Nachfolgende bereitete.