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Thiel le rouge – un agent si discret

Trailer

Dokumentarfilm von Danielle Jaeggi

Schweiz 2019, DCP, F/d, 86’, ab 16 Jahren

In den Trümmern der Swissair Caravelle, die am 4. September 1963 nach dem Start in Kloten abstürzte und 80 Menschenleben forderte, findet sich die Brieftasche des 1910 geborenen Reynold Thiel. Der Neuenburger war Geschäftsmann, Pianist, Komponist, Modeschöpfer – und kommunistischer Aktivist. Zwar ist er der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt, doch der Bundesrat kennt ihn gut. Denn über die Jahre hinweg hat ihn der Staatsschutz penibel überwacht und ein umfangreiches Dossier erstellt. Weil Thiel Kommunist ist?

Die Regisseurin Danielle Jaeggi kennt den geheimnisvolle «Noldi» aus ihrer Kindheit. Als guter Freund ihres Vaters François Jaeggi ging er bei ihnen ein und aus. Thiel und François Jaeggi hatten sich 1930 in Paris kennengelernt: Pianist der eine, Medizinstudent der andere, beide begeisterte Kommunisten. Als sich 1935 in Frankreich die Wirtschaftskrise verschlimmerte, kehrten sie in die Schweiz zurück. Von da an folgte ihnen der Staat auf Schritt und Tritt. Die Spuren verloren sich, als in Spanien der Bürgerkrieg ausbrach und die beiden die Republik unterstützten. Thiel schlug sich danach in Frankreich durch und schloss sich nach dem Einmarsch der Nazis der Résistance an. Das Ende des Krieges vereinte die beiden Männer wieder in der Schweiz. Als Geschäftsmann reiste Thiel nach Moskau, Peking, Bukarest, immer mit dem Staatsschutz an seinen Fersen. Bis zu seinem Tod.

Die Regisseurin Danielle Jaeggi macht sich auf die Spuren dieses diskreten Agenten, als sie 2013 die Artikelserie «Thiel le rouge» des Journalisten Alain Campiotti in der Zeitung «Le Temps» las, der ihre Sicht änderte. In weiteren Recherchen und jahrelanger Arbeit entstand ihr vielschichtiger Dokumentarfilm, der in eine turbulente Periode der jüngeren Schweizer Geschichte entführt.

Thiel le rouge – un agent si discret
Thiel le rouge – un agent si discret
Thiel le rouge – un agent si discret