Spielfilm von Hilmar Oddson, mit Þröstur Leó Gunnarsson (Jón), Kristbjörg Kjeld (Mamma), Hera Hilmar (Bergdís) u.a.
Island/Estland 2022, DCP, Isländisch/d, s/w 112’
Jóns Leben wird von seiner Mutter bestimmt, selbst über deren Tod hinaus. Um ihr den letzten Wunsch zu erfüllen – sie will in ihrem Heimatdorf bestattet werden –, macht er sich kurzerhand mit ihrem Leichnam in seinem alten Ford Cortina auf den Weg dorthin. Unterwegs treffen die beiden auf die unterschiedlichsten Menschen, und Jón beginnt, sein Leben zu hinterfragen und sich von seiner Mutter zu lösen. Wunderbar skurriles Roadmovie mit einer grosszügigen Prise schwarzem Humor und ganz viel Herz.
«Driving Mum» gewann den «Edda» für den besten isländischen Film im Jahr 2024.
«‹Driving Mum› pendelt beständig zwischen skurriler schwarzer Komödie und tiefem Drama, zwischen bodenständigem Reisefilm und psychologischer Charakterstudie, was im Zusammenspiel mit der unaufgeregten Inszenierung eine ganz und gar einnehmende, ungewöhnliche Atmosphäre schafft. Es geht um die Bewältigung und Verarbeitung der eigenen Vergangenheit, darum, endlich abzuschliessen, um weiterzumachen und voranzukommen. Zur Not auch mit radikalen Massnahmen. Die Folgen davon sind nämlich immer noch besser, als einsam in einer kleinen Hütte am Ende der Welt zu versauern. Insofern ist ‹Driving Mum›, obwohl ein Todesfall im Mittelpunkt steht, ein wahnsinnig lebensbejahender Film.» (Neffe, Christian, Kino-Zeit)
Di, 3.9., 20.15 Uhr: Vor dem Film Einführung in die Filmreihe «Sture Böcke und raue Natur – isländische Perspektiven» von Kathrin Schönholzer (Programmgruppe Kino Cameo).